Masuren und polnische Ostsee 2014

Dieses Jahr wird unser Nachbarland Polen auf Hundetauglichkeit geprüft. Nach gut 1000 km Autofahrt (die Autobahn nach Warschau scheint schier endlos...), erreichen wir unser erstes Reiseziel - ein kleiner Bauernhof in einem beschaulichen Dörfchen bei Elk, kurz vor der russischen Grenze. 

Unsere Zeltwiese haben wir für uns allein, das nächste Haus ist 500 m weit weg, wir haben einen eigenen Seezugang und zahlen 2,50 € pro Nacht. Plumsklo inklusive.

Für die Hunde heißt das keine Leine, Planschen und Toben bis zum Abwinken...

Leider halten sich die Möglichkeiten für ausgedehnte Spaziergänge in der Gegend arg in Grenzen. Für ein oder zwei Stunden findet sich ein Weg durch die umliegenden Dörfer oder auch am See entlang. Leider immer ein recht kurzes Vergnügen, denn der nächste Zaun ist oft nicht weit.

Läuft man durch die Ortschaften, hat man dann auch bald einen Pulk der ortsansässigen Hunde im Schlepptau. Meist halten diese aber genügend Abstand und begnügen sichdamit, uns Eindringlinge mit anhaltendem Gebell in Schach zu halten. 

Für Geschichtsfreaks bietet sich ein Besuch der Bunkeranlagen "Wolfsschanze" an. Das ist auch mit den Vierbeinern kein Problem. 

Ein Kuriosum sind übrigens polnische Baustellenampeln. Auf unserer Fahrt durch das polnische Hinterland zum Führerbunker, wurden wir erstmals damit konfrontiert. Warum sie existieren weiß ich nicht, denn sie werden grundsätzlich von den einheimischen Autofahrern ignoriert. Grund: Sie werden nicht grün - zumindest hab ich keine grüne gesehen. An der Ersten haben wir uns brav angestellt und gewundert, dass uns alle Autos überholen. Nach einer Viertelstunde haben wir dann kapituliert und sind auch durchgefahren... wir würden sonst wahrscheinlich immernoch da rumstehen...

In der zweiten Woche zieht es uns dann an die Ostsee. Dort laden endlose Wege durch den Küstenwald zum Spazieren gehen und Wandern ein. 

Der Zeltplatz ist etwas teurer, dafür muss man zum Duschen auch nicht einen halben Kilometer zum Haupthaus laufen. Offiziell besteht für die Hunde eine Leinenpflicht - an die hält sich aber keiner. Nebenan campiert eine Familie mit drei Barsois. Diverse andere Fiffis streunen auch herum. Doch auch hier halten alle Abstand zueinander und somit ist es auch mit Boscaille entspannt.

Einen Tag fahren wir nach Leba in den Nationalpark. Dort befindet sich die größte Wanderdüne Hinterpommerns, die man über einen endlos erscheinenden, schnurgeraden Plattenweg erreicht. Wenigstens führt er durch Wald aber man muss ständig zur Seite springen, um den zahllosen Touristentransportvehikeln auszuweichen. Doch die Mühe lohnt sich! Man verlässt den Wald und steht mitten in der Sahara. So eine 40 m hohe Wanderdüne eignet sich übrigens prima um die Hunde müde zu machen. Einfach ein paar mal einen Stock runterschmeißen...

Den Weg zurück kann man dann ganz entspannt am Strand entlang schlendern. Die Vierbeiner kühlen sich nach dem Wüstenabenteuer in den Fluten ab und für uns gibt es einen fantastischen Sonnenuntergang.

In den letzten Tagen lassen es sich alle gut gehen. Am Strand faulenzen, Lagerfeuer in den Dünen machen und Essen gehen - das kann man sich in Polen auch mit knapper Kasse leisten.

Fazit:

Eine schöne Region, in der man mit Hund entspannt Urlaub machen kann. Die Leute waren überwiegend sehr freundlich.

Für mich persönlich ist das allerdings zu touristisch - trotz Nebensaison. Mir hat die Weite gefehlt, die ich an Skandinavien so liebe. Am Strand rumliegen ist einfach nicht meine Art von Urlaub. Das Preis - Leistungsverhältnis ist aber unschlagbar.