Dachstein-Dogtrekking

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Zieleinlauf

Unser alpiner Trainingslauf für die Zugspitze, allerdings hat er den Namen Trainingslauf wirklich nicht verdient, denn es ist eins der anspruchsvollsten aber auch landschaftlich-beeindruckensten Dogtrekkings, die ich kenne. 

Wir hatten uns die Dogtrekkingstrecke mit 63 km mit 3700 Höhenmetern im alpinen Gelände vorgenommen.

 

Nach ca. 8 Stunden Fahrt mit Wegerfragung an einer österreichischen Tankstelle – der freundliche Herr erklärte uns mehrfach wo wir lang müssen, leider mit immer den gleichen Sätzen – erreichen wir den Start.

Dort werden wir von Udo und Alexandra empfangen: kurzes Briefing, Impfpasskontrolle, Sachen packen und auf geht’s. 

 

Es sollen heute nur 9 km werden, aber mit 1500 Höhenmetern haben die es auch ganz schön in sich.

Zu Beginn gehen wir eine breite Forststraße hinauf, das Donnern des Waldbachs mal mehr, mal weniger laut im Ohr...

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Sonnenuntergang Tag 1

Kurz nach einer gewaltigen Stromschnelle biegt der Weg ab und wird deutlich schmaler. Serpentinenartig schlängelt er sich hinauf zur Wiesberghütte.

Unterwegs gibt es hier und da Quellen und Flüsschen. Wir treffen wiederholt auf zwei weitere Teilnehmer mit ihren Hunden – mal überholen wir sie – mal die beiden uns.

Bald geht die Sonne unter. Die kurzen Verschnaufpausen nutzen wir um das Alpenpanorama im Dämmerlicht zu genießen.

Den ersten Schnee sehen wir dann im Schein unserer Stirnlampen.

Zum Ende wird es deutlich steiniger und die Bäume weichen immer mehr zurück – die Baumgrenze ist erreicht.

Die meisten anderen Teilnehmer sind schon an der Hütte, als wir oben ankommen. 

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Blick aus dem Biwaksack am Morgen

Wir quatschen ein bisschen mit den Anderen. Dabei lernen wir auch Gerhard kennen, einen wandelnder Fundus an Anekdoten und Sprüchen, die er in urkomischer Art und Weise unermüdlich zum Besten gibt - es war ein großer Spaß. Das ein oder andere Zitat begleitet uns heute noch...

 

Da die besten Plätze in der Unterkunft schon belegt sind und die Aussicht auf eine Nacht in ständiger Wachsamkeit (Boscaille braucht fremde Hunde ja nicht unbedingt in ihrer direkten Umgebung) nicht so prickelnd ist, entscheiden wir uns draußen vor der Hütte zu schlafen.

 

Die Nacht ist sternenklar und trocken - es war definitiv eine sehr gute Entscheidung! Der Sonnenaufgang am nächsten Morgen taucht die Bergwelt in ein großartiges Licht – dieser Anblick – einfach unglaublich schön... keine Beschreibung und kein Foto kann dem gerecht werden - man muss es einfach selber erleben!

Bis kurz vor Start ist noch unklar ob es überhaupt auf das Trekking geht – der Wetterbericht sagt seit dem Vorabend mal Gewitter voraus dann doch wieder nicht – es wechselt ständig. Kurz vor dem Frühstück dann Entwarnung vom Hüttenwirt – es soll nicht gewittern. Es geht also auf die Dogtrekkingstrecke.

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Panoramablick Dachsteinmassiv

Nach dem Frühstück und der Streckenbesprechung starten alle DT-Teilnehmer gemeinsam. Wir sind felsenfest davon überzeugt, dass wir den rechten Weg einschlagen müssen. Naja... falschgedacht... nach einer Standpauke von Gerhard: „Orientierung im Gelände ist das A und O!!!“  gehen wir doch geradeaus ... und sind auf Kurs.

Recht schnell begann die Grüppchenbildung. Gerhard nimmt sich Sarah an und wir laufen unser Tempo vorweg. Die Strecke ist unglaublich schön, aber auch sehr anspruchsvoll. Man muss bei jedem Schritt schauen, wo man seinen Fuß hinsetzt und gleichzeitig die Wegmarkierung nicht verlieren, denn der Weg sieht genauso aus wie die Landschaft ringsherum und ist nur mit Farbstreifen markiert. Wir wechseln uns ab mit Vorneweglaufen. Schon auf den ersten Kilometern fängt das Ersatzrad mit humpeln an - ein Pfotencheck zeigt dass sich die Ballen an den Außenrändern bereits röten. Also bekommt er Booties an und darf aus dem Gespann raus, um sich seinen eigenen Weg zu suchen.

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Ein Gewitter zieht auf!

 An einer Abzweigung finden wir nur dank GPS und Karte/Kompass unseren Weg. Die Abzweigung zum Silbersee bleibt uns dann aber auch trotz genauer Koordinaten verborgen (Gerhard wird das Ganze am Abend mit folgenden Worten kommentieren: „Manchmal muss man einen Weg erst mal ein bisschen hineinlaufen, bis man erkennt, dass es der Weg ist.“ – klar soweit!)  

Nachdem wir zweimal an der Stelle vorbeigelaufen sind, geben wir es auf und beschließen den Schlenker zum Silberkarsee auszulassen. Die Gewitterwand, die sich schon seit einer Weile bedrohlich über den Gipfeln um uns herum aufbaut, erleichtert die Entscheidung zusätzlich.  

 

 Die ganze Zeit schon ist es sehr heiß und es gibt kaum Schatten. Zum Glück führt der Trail hin und wieder über Schneefelder.  Die Hunde können so ihren Durst stillen und sich abkühlen. Unsere Wasserflaschen sind allerdings leer – da hilft nur, hin und wieder eine Hand voll Schnee zu lutschen. 

Plötzlich bricht das Gewitter über uns herein. Es beginnt zu Hageln. Wir rennen schnell hinter einen vom Wetter abgewandten Felsen und kauern uns unter ein paar Latschen zusammen. Mein Regenponcho dient notdürftig als Dach. Die Hunde rollen sich schutzsuchend so dicht wie irgendmöglich neben uns zusammen. Nach der Hitze tut diese Erfrischung ganz gut – aber ein Gewitter in den Bergen ist schon beeindruckend. So schnell wie es gekommen war, zog es dann auch wieder ab.

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Schneefelder bieten Abkühlung

Als wir beschließen weiter zu gehen, schlägt jedoch dicht neben uns ein Blitz ein – das veranlasst uns dann doch dazu noch etwas zu warten. 

Im Rücken der Gewitterfront streben wir bei recht angenehmen Temperaturen dem unbemannten Checkpoint entgegen – dort gibt es Apfelsaft – unsere Rettung!!!  So gestärkt geht es weiter Richtung Ziel.

Bei Wein, Bier und Zirbenschnaps (den mussten wir unbedingt kosten, ist doch der Hüttenwirt der aktuelle Meister der Zirbenschnapsbereitung!) klingt der Abend in gemütlicher Runde aus. Abends erklärte uns Gerhard dann auch noch, wie man ohne GPS auskommt: „Karte und Kompass reichen zum Navigieren, man muss nur seine Schrittlänge kennen und Schritte zählen…“ hm, ich glaub wir bleiben dann doch beim GPS…

 

Übernacht soll es gewittern, also schlafen wir mit in der Hütte - naja... wir versuchen es zumindest... Ich penne mit meinen Hunden unter Gerhards Schlaftisch, was ihn morgens zu dem überraschten Ausruf : "Jo mei, da liegt a junges Mädel unter mir!" veranlasst - der Morgen ist trotz schlechter Nachtruhe gerettet... 

 

Der Tag beginnt wie gewohnt mit Frühstück, Streckenbesprechung und dem Start der DT Leute - wir kommen genau 50 m weit...

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auf der Simonyhütte, Dachsteingletscher im Hintergrund

Dann ist klar 3 von 4 Hunden humpeln. Das Trekking werden sie nicht laufen können. Es folgt eine kurze Krisenbesprechung. Ergebnis: die Hunde und das Gepäck bleiben vorerst an der Hütte und wir steigen ohne Hunde zur Simonyhütte auf.

Die Hunde rollen sich dankbar im Schatten der Hütte zusammen und gönnen sich eine weitere Runde Schlaf.

Wir beginnen den Aufstieg zur Hütte – von oben breitet sich vor uns nochmal das ganze Dachstein Plateau aus. Über uns schimmert der Gletscher in der Sonne. Beim Abstieg machen wir dann noch einen kleinen Abstecher auf den Ochsenkopf. 

 An der Hütte werden wir von ausgeruhten Hunden begrüßt. Auf dem kürzesten Weg begeben wir uns talwärts - so können wir den Aufstieg vom Freitag nun auch bei Tageslicht bewundern.

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Feierabend

Am Parkplatz warten wir noch mit Markus, Udo und Alexandra auf die restlichen Teilnehmer. Die Ärmsten sind gegen Ende noch in einen heftigen Regenschauer geraten und waren bei ihrer Ankunft klatschnass.

 

Bevor sich alle auf den Heimweg begeben, findet noch die Siegerehrung statt: Jeder Teilnehmer bekommt eine Urkunde und einen Dachstein-DT-Anstecker. Sarah, Ellie und Gerhard sind am zweiten Tag die Tour mitgelaufen und haben somit insgesamt die meisten Kilometer zurückgelegt. Eine super Leistung von allen!

 

Die weite Anfahrt hat sich auf alle Fälle gelohnt! Mental war es sehr fordernd, aber landschaftlich einfach unglaublich schön und nicht zu toppen!

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