Rund um die Neue Welt - Schneeberg Dogtrekking 2016

 69 (37+32) km - 3400 hm - 17 h 31 min

 

 

Das letzte Dogtrekking der Saison und gleichzeitig Dogtrekking-Premiere für meinen Maxl, den Fuchs. Aufgrund seiner Problemchen nach der Cauda OP (Maxl), hatte er bisher immer zu Hause bleiben müssen.

Wieder ging es nach Österreich. Und diesmal ganz weit hinein. 750 Kilometer Anfahrt an den Fuße des Schneebergs...

 

 

 

Freitag um 3:00 Uhr morgens sammelte ich Alex von der Nachtschicht ein und wir fuhren gen Süden. Die Hälfte der Strecke bis Passau kamen wir gut voran, den zweiten Teil gurkten wir über österreichische Landstraßen unserem Ziel entgegen.

Gegen Mittag erreicheten wir über einen abenteuerlichen Zufahrtsweg die Scheimhittn, unser Basecamp. Wir wurden freundlich begrüßt und starteten mit den Hunden erstmal eine kleine Exkursion rund ums Rastkreuz. 
Nach und nach trudelten auch die restlichen Dogtrekker ein und in kleiner aber feiner Runde verbrachten wir einen gemütlichen Abend. 

Am Morgen starteten wir gegen sieben auf den Trail. Diesmal waren wir nur zu zweit mit unseren drei Hunden unterwegs. Am Anfang dauerte es etwas eh wir uns richtig orientiert hatten, doch als wir einmal den richtigen Weg eingeschlagen hatten, kamen wir gut voran. Das Wetter zeigte sich von seiner besten Seite . In einem Wäldchen drehten wir eine kleine Extrarunde und legten eine Querfeldein-Einlage ein. Schmale Waldpfade luden zum laufen ein und wir fielen in einen zügigen Trott. Maxl war hoch motiviert doch sehr zeitig stellte sich eine ziemlich unangenehme Nachwirkung seiner Rücken OP ein. Durch die Verletztung eines Nervs, ist er nicht mehr ganz dicht. In jeglicher Hinsicht... Das gepaart mit Aufregungsspritzpups und Kuscheln in der Pause bescherte mir einen schönen braunen Streifen am Bein.... irx. 

Am Einstieg zur Johannisbachklamm, von der uns Wolfgang schon am Abend vorgeschwärmt hatte, konnte ich das zum Glück am Bach abwaschen. Wir verlangsamten unser Tempo wieder, um den Abschnitt uneingeschränkt genießen zu können. Über Pfade und Holzstege gelangten wir durch die Klamm. "Koarls freilaufendes Viech", eine Ziege, ließ uns glücklicherweise unbehelligt passieren und wir nahmen die ersten Höhenmeter in Angriff.

Auf zur Burgruine Schrattenstein. Von dort versprachen wir uns eine schöne Kulisse für unser Frühstück. Beim Aufstieg lief uns mal wieder ein Feuersalamander vor die Füße - immer wieder eine schöne Begegnung und nein Holger ich habe die nicht im Rucksack. Ein lustiger kleiner Klettersteig brachte uns zum Picknickplatz auf der alten Burgmauer. Die Aussicht war einfach traumhaft. 

Der nächste Checkpoint hieß Stixenstein. Am Ortsschild machten wir ein Selfie und folgten anschließend einem Pfad am Fluss entlang nach Puchberg. Der lud wieder zum Laufen ein. Nach Schneebergdörfel war der nächste Orientierungspunkt ein Wasserfall mit dem äußerst kreativen Namen "Wasserfall". Der war offensichtlich ein beliebtes Ausflugsziel, denn es tummelten sich Unmengen von Leuten an seinem Fuß. Er bot aber auch wirklich einen netten Anblick. Länger als für ein Beweisselfie verweilten wir allerdings nicht. Es war zu voll und die Hunde sichtlich genervt. 

Anschließend ging es neben dem Wasserfall den Faden bergan Richtung Mamauwiese. Der Menschenstrom versiegte schlagartig und der Trail war einfach traumhaft. Maxl bog plötzlich sehr zielstrebig nach links ab. Eigentlich hatte er schon keine richtige Lust mehr zum Laufen. Doch der Felsen vorm Abgrund bot einfach eine zu gute Gelegenheit zum Posen. Pflichtschuldig schossen wir ein Foto und er war zufrieden. Auch auf den letzten Kilometern zur Edelweißhütte fanden sich zahllose Gelegenheiten für ihn majestätisch auf Felsen herumzustehen und dekorativ auszusehen... sein Trailname  "Dekofuchs" war somit gefunden.

Maxl - der Dekofuchs beim Gutaussehen

Die letzten Meter zur Hütte luden nochmal zum Rennen ein, doch plötzlich machte sich mein Knie bemerkbar. Ärgerlich. Das hatte ich lange nicht mehr. Die ungewohnte Mehrbelastung mit zwei Hunden forderte ihren Tribut.
Im Ziel waren nur Holger und Christian, die sich zum Saisonabschluss für die Tour entschieden hatten, schon da. Wir waren schnell gewesen, sehr schnell. In nur 8 Stunden hatten wir für den ersten Streckenteil gebraucht. Zur Belohnung gab es heißen Bratapfelpunsch und einen hervorragenden Hirschgulasch, bereitet von der Bergwacht. Die Jungs sind einfach super!

Erst viele Stunden später trudeln die anderen Touren Geher ein. Die beiden Anderen Dogtrekker hatten sich verlaufen und bereits in Puchberg abholen lassen. So waren auf der Langstrecke nur noch Alex und ich übrig. Hinter einem Gebetsdingens  fanden wir ein windgeschütztes Plätzchen und richteten für uns und die Hunde ein gemütliches Lager. Boscaille kroch in den Biwaksack, Maxl dekorierte das Kopfende als lebender Fuchsfellkragen und Emi saß angepisst in einer Ecke, soweit wie nur möglich von uns entfernt. Husky eben. eigentlich wollte Alex ja seinen neuen Winterschlafsack auf Kältetauglichkeit testen. Daraus wurde leider nichts. Es war zwar windig aber warm.

Boscaille verschmilzt mit dem Biwaksack
Boscaille verschmilzt mit dem Biwaksack

Beim Start am zweiten Tag haben wir auch erstmal wieder eine Weile für die Orientierung gebraucht (kann ja keiner ahnen, dass der Wanderweg über die Terasse der Hütte verläuft), doch letztlich fanden wir den Grafensteig doch noch. Der war ja schon eines der landschaftlichen Highlights und mir bereits vom letzten Jahr bekannt. Auf den Schildern waren 4 Stunden zum Baumgartner angeschrieben, wir halbierten die Gehzeit. 

Über anspruchsvollen Untergrund, an der Bürkelehütte, dem Biwakplatz vom Vorjahr vorbei, liefen wir in den Sonnenaufgang. Maxl konnte sich hier auch noch, für die bessere Wirkung, den Wind durch die Haare wehen lassen und dadurch noch viel besser aussehen als eh schon am Vortag. Steine und Vorsprünge gabs auch zuhauf. Wir  sahen Gemsen und ich konnte Alex gerade noch davon abbringen in den oberen Herminensteig abzubiegen. Den hatte ich im letzten Jahr ja schon ausprobiert und diesmal wollte ich ganz gern den richtigen Weg nehmen. Obwohl die Versuchung natürlich groß war...

Vom Baumgartner hinunter nach Schneebergdörfel musste ich die Kniebandage anlegen. auf dem Weg zur Mamauwiese war es dann Zeit für eine Schmerztablette. Jeder Schritt bergab tat nur noch weh. An Laufen war daher am zweiten Tag auch nicht zu denken. Doch die Tablette wirkte schnell und den Weg über die Dürre Wand konnte ich wieder richtig genießen. Dort oben ist es auch einfach traumhaft schön. Pflichtfoto an der Dogtrekkingzirbe und dann waren wir auch fast schon wieder da.

Wobei der Anstieg zum Rastkreuz echt nochmal fies ist. Erst Asphaltserpentinen, später ein meditativer Fahrweg und nur zwischendrin nochmal ein Stückchen Trail. Hier hatte Maxl dann auch definitiv die Schnauze voll, dennoch hat er gut durchgehalten und wird mich zukünftig auf den nicht so höhenmeterreichen Dogtrekkings begleiten. Nach 17 Stunden und 34 Minuten erreichten wir das Ziel.

Lange aufhalten konnten wir uns leider nicht, da ja noch ein paar Kilometer Rückweg vor uns lagen und Alex Montag halb sechs auf Arbeit sein musste. Also nur noch schnell eine Erbsensuppe reingespachtelt und ab nach Hause. Das war schon ein bisschen krass aber so ein Dogtrekkingwochenende ist wie ein extrem komprimierter Urlaub und jede Strapaze wert. 

dogtrekking
Checkpointselfies sind eine witzige Sache ^^

Und danke Wolfgang für die Orga und das alleine! Respekt! Wir kommen gern wieder und möchten dieses Dogtrekking auch allen anderen nahelegen.

 

Auch für 2017 gibt es schon tolle Pläne! Das 2. ESDT steht an, wir wollen natürlich wieder auf die Zugspitze, ein Trekkingurlaub muss auch mal wieder her, die tschechischen Dogtrekkings wollen wir noch ein bisschen näher unter die Lupe nehmen, die österreichischen Pflichttermine sowieso. Jetzt müssen auf jeden Fall erstmal Anja und Josch wieder fit werden. 

 

Caro

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Kommentare: 2
  • #1

    Maria Müller (Montag, 21 November 2016 13:00)

    Toller Bericht mit noch besseren Bildern

    Nächstes Jahr bin ich definitiv auch dabei.
    Weil es kann ja definitiv nicht sein das nur 2 das DT finishen und sich auch nicht viel mehr angemeldet hatten
    Dieses Jahr gings leider nicht

    Schneeberg wir kommen 2017

  • #2

    Udo Trummer (Dienstag, 22 November 2016 09:34)

    Schön, daß es Euch so gut gefallen hat! Danke für den tollen, startverlockenden Bericht -Maria haben wir schon im Netz ;)
    Ich freu mich jetzt schon auf die Probebelaufung für 2017 ... es sei hier verraten: Ihr sollt mit dem Klosterwappen den höchsten Punkt des Schneeberges erreichen - und das im November (damit Alex davor oder danach seinen Winterbiwaksack auch wirklich testen kann :) )