Erstens kommt es anders und zweitens als gedacht - Streckenumlegung Dogtrekking

Die Verwaltung des Nationalparks Sächsische Schweiz ist ja glücklicherweise sehr entspannt, was unser Vorhaben Elbsandstein-Dogtrekking betrifft. Wir dürfen alle markierten Wanderwege nutzen. Soweit so gut - doch der Teufel steckt ja bekanntlich im Detail ... 

 

Es kam wie es kommen musste. Wir schickten die Strecken noch einmal zum Absegnen an die Nationalparkverwaltung. Die Antwort war ernüchternd. Ein Teil der Route, der zwar als Bergpfad markiert, aber nicht als Wanderweg ausgeschrieben ist, bedürfe der Zustimmung und Genehmigung der Landesdirektion - die ist so gut wie nicht zu bekommen. Glücklicherweise gibt es für den Abschnitt zwei, ebenfalls sehr schöne  Alternativen. Wir mussten uns also nur für eine Variante entscheiden.

Das größere Problem stellte der Übergang nach Tschechien für die Dogtrekking Leute dar. Der ist absolut tabu, Kernzone: "Da ist kein Weg!" Ufff. Auf der Karte ist dieser zwar  verzeichnet, doch nach einiger Recherche stellte sich heraus, dass es viele dieser alten ehemaligen Wege gibt, die über die Grenze führen aber seit Jahren gesperrt sind. Sie liegen in den Gebieten des Nationalparks mit dem höchsten Schutzstatus. Wenn man auf diesen Wegen erwischt wird, wird es richtig teuer! Insbesondere die tschechischen Ranger verstehen diesbezüglich keinen Spaß! An dieser Stelle also nochmal der Hinweis: bleibt auf der Route und nutzt bei eventuellen Abkürzungen AUSSCHLIEßLICH farbig markierte Wanderwege - im besten Fall, die von uns herausgesuchten, garantiert leiterfreien Alternativstrecken. 

Für unsere ursprüngliche Dogtrekkingstrecke bedeutete das leider das Aus. Wir brüteten ewig über den Karten, aber wenn wir die restliche Schleife so beibehalten wollten, müsste ein recht langes, nicht sonderlich schönes Stück doppelt gegangen werden. Es ging hin und her, doch letztlich entschieden wir uns gegen doppelt latschen und für die Verlegung von etwa 30 Kilometern Dogtrekkingschleife ...

 

Die Nationalparkverwaltung hatte uns netterweise auch schon eine Alternative vorgeschlagen und somit stand schnell das Grundgerüst. Dummerweise kannten wir den ensprechenden Abschnitt kaum und so waren wir mal wieder dazu "genötigt" Strecken auszukundschaften. Wir hatten bereits vorher anhand unserer Karten ein wenig Feintuning betrieben und Anja fuhr Samstag früh los um die Route zu testen. Josch und Kimba war die "Zumutung" schon wieder im Elbsandstein-Gebirge unterwegs zu sein nicht anzumerken. Begeistert liefen sie über die neuen Pfade.

Auch mit dem Wetter hatte Anja Glück: es war kalt, sonnig und klar. Nur vereinzelt waren noch Schnee- und Eisreste auf den Wegen, die so manchen Pfad sehr rutschig machten. Fazit: alle zweifelhaften Stellen waren begehbar, es gab nur Treppen und keine Leitern! Die neue Runde war auf jeden Fall auch nicht nur eine notdürftige Alternative, sondern fast noch schöner als die alte Strecke! Es ist immer wieder erstaunlich, was diese Gegend alles, auf so engem Raum, zu bieten hat: bizarre Felsformationen, malerische Flüsschen, tiefe Schluchten und alles verbunden durch schmale, unwegsame Pfade.

 

Aber auch ich musste mal wieder raus. So tauschte ich Krücken gegen Wanderstöcke, setzte mich nach 6 Wochen erstmals wieder ins Auto und fuhr gen Elbi. Ich traf mich mit Anja auf einem Wandererparkplatz und wir ließen den Abend mit Gemüsecouscouspfanne und Rotwein ausklingen. Dabei besprachen wir Anjas  Erkenntnisse des Tages und noch das ein oder andere Organisatorische. Gegen Mitternacht packten wir uns in die Autos um eine Runde zu schlafen.


Am Sonntag stand dann Caro-schaut-mal-ob-Wandern-schon-wieder-geht auf dem Programm. Ich war natürlich neugierig auf die neue Schleife, aber 30 km Elbsandsteingebirge sind dann doch etwas viel für eine Rehawanderung. Doch wenigstens einen Teil wollte ich mir anschauen und es lief erstaunlich gut. Auf einem Wegstück holte uns auf einmal ein Handbike ein - es war Veit Riffer, der uns bei der Erstellung der Rollistrecken behilflich war und den wir bis dato nur über E-Mails kannten. Es war toll sich mal im Real-Life zu treffen. Wir plauderten eine Weile über das ESDT im Speziellen und das Elbsandsteingebirge im Allgemeinen. Dann düste er wieder davon wärend wir unseren Weg gemütlich fortsetzten. Anja hatte nicht übertrieben. Die neuen Abschnitte, die ich zu sehen bekam, waren wirklich toll!
13 km und 3 1/2 Stunden später trafen wir wieder an den Autos ein und nach einer Brotzeit ging es wieder heim - die neuen "Daten" mussten schließlich verarbeitet werden.

Kommentar schreiben

Kommentare: 0