1. NAFPUT - Erster Non Aided Frankenalb Panoramaweg Ultra Trail

60,5 km - 2276 hm - 13 h

 

Immer wieder aufgeschoben, doch jetzt steht der 2. NAFPUT (diesmal leider ohne uns) vor der Tür und der Bericht zum Ersten muss raus! Viel Spaß beim Lesen :-)

 

Dass man Ultraläufe auch wandern kann, haben wir bei der Harzquerung schon gesehen. Eher durch Zufalll war Anja, bei der Recherche nach lohnenswerten Wanderuten, über den NAFPUT gestolpert. Am 14.11.15 wollte man, ohne Unterstützung von außen (Versorgungsstationen etc.), den 59 km langen Frankenalb Panoramaweg bezwingen - das wäre mal wieder eine nette Herausforderung. Das Zeitfenster betrug 9 1/2 h - für uns Wanderer natürlich nicht realistisch. Wir müssten also deutlich zeitiger, selbstständig starten. Nach kurzer Rücksprache mit dem Veranstalter (Gerhard, den wir, wie sich schnell herausstellte, schon vom Zugspitz Dogtrekking kannten), war unser Plan "genehmigt". Eine E-Mail später waren wir, außer Konkurrenz, zum 1.NAFPUT angemeldet - alles wunderbar unkompliziert.

Freitagabend ging es los. Irgendwie schaffen wir es selten entspannt aufzubrechen und so dauerte auch diesmal alles länger als gedacht, aber man kann sich ja zum Glück während der Hinfahrt vom Aufbruchsstress erholen.

Die Wettervorhersage war eigentlich vielversprechend, aber die Regenwolken hatten das anscheinend nicht gelesen. Es goss wie aus Kübeln.

Gegen halb 11 waren wir in Lichtenegg, der Regen hatte nicht nachgelassen. So ließen wir nochmal schnell die Hunde raus, suchten uns ein halbwegs ebenes Plätzchen im Wald und dann ab in die Federn. So mancher Schauer zog noch über uns hinweg, doch unter den Bäumen waren wir wenigstens ein bisschen geschützt.

Gute 5,5 Stunden später wussten wir dann auch: Unsere Biwaksäcke sind wasserdicht!

Inzwischen hatte es aber aufgehört zu regnen.  Am offiziellen Parkplatz und Startpunkt des Laufs, stießen Sarah und Ellie zu uns. Sarah hatte sich für die Variante: bequem im eigenen Bett schlafen, dafür mitten in der Nacht aufstehen und nach Lichtenegg gondeln, um mit uns gemeinsam um 5.00 Uhr zu starten, entschieden.

 Also rein in die Bauchgurte, Hunde angeschirrt und ab auf den Trail. Der Weg führte überwiegend auf schmalen Pfaden durch Wald und vereinzelte kleine Dörfchen. Das auf dem Weg liegende Laub, ließ die Bodenbeschaffenheit oft nur erahnen. Die Markierungen waren in der Dunkelheit nicht immer zu erkennen (allerdings hatten die Batterien der Kopflampen auch schon bessere Tage gesehen...)

Leider gab es bei Anja zum Frühstück eine nicht mehr ganz taufrische Paste aufs Brot. Der Aufenthalt im beheizten Auto, während der Hinfahrt hatte dem Brotaufstrich anscheinend den Rest gegeben. Die ersten 10-15 km waren für sie somit eher ein Kampf mit der Übelkeit als uneingeschränkter Naturgenuss. Doch es besserte sich glücklicherweise im Verlauf des Vormittags und so konnte sie doch noch Landschaft und kleine faunistische Highlights, wie die Feuersalamander, die hin und wieder unseren Weg kreuzten bzw. darauf herumlungerten, bewundern.

 

Auf Kilometer 21 holte uns schließlich der ersten Läufer (Peter) ein. Er wusste auch, dass wir zur Gruppe gehören und blieb für ein kurzes Schwätzchen bei uns stehen. Er war, ähnlich wie wir, schon etwas früher gestartet. Da die Wegausschilderung im Ort nicht dem Track entsprach, trafen wir ihn  auch noch ein paar Mal.

Nach 35 Kilometern machten wir unser erstes Päuschen. Die Lage der Bank ermöglichte einen super Blick auf die hinter uns liegende Strecke und das nahende Läuferfeld. Nachdem diese in der unter uns liegenden Ortschaft verschwunden waren, brachen wir auch wieder auf. Wir wollten ja nicht beim rumlümmeln erwischt werden... Kurze Zeit später hatten sie uns dann eingeholt. Darunter auch ein Teil des Lenny Racing Teams bestehend aus Bernd und Melvin. Die beiden wechselten vom Lauf- in den Wandermodus und begleiteten uns ab da auf dem letzten Teil der Strecke. Es gab viel zu erzählen und auch Kimba fand in Melvin einen tollen Rumhopskumpel. Die bunten Murmeln im Kopf kamen gehörig ins Rollen. Sie hatte es bis dahin auch ganz schön schwer gehabt. Ohne Josch, der krankheitsbedingt zu Hause bleiben musste,  hatte sie bereits bei den Anderen recht erfolglos versucht Anschluss zu finden.

 

Die Konzentration auf die Wegmarkierungen sinkt naturgemäß mit der Intensität der Unterhaltung und der Beobachtung von Husky-Albernheiten. So blieb uns der Ein oder Andere Abzweig dann auch verborgen... Extrakilometer und so... das Übliche. Vereinzelt wurde unser Wandertrüppchen noch von Läufern überholt. So zogen die Kilometer dahin. Die Sonne verabschiedete sich langsam wieder, doch der letzte Teil der Strecke hielt noch so manchen knackigen Anstieg bereit und orientierungstechnisch wurde es auch nochmal spannend. Vor uns irrlichterte die ein oder andere Stirnlampe anderer Läufer zu uns zurück - in der Dunkelheit kamen auch sie nicht mehr so schnell voran. Es begann auch wieder zu regnen, Zeit ins Ziel zu kommen!

Nach 13 h erreichten wir schließlich wieder Lichtenegg. Die Hunde packten wir ins Auto, sie hatten sich ihren Feierabend redlich verdient. Wir Menschen machten uns auf Richtung Gasthof. Bei einem netten Beisammensein ließen wir den Tag ausklingen. Gerhard hatte das wirklich toll organisiert. Wer wollte, konnte Duschen und auch vegane und vegetarische Gerichte standen auf der Speisekarte.

Allzu lang blieben wir dann aber nicht. Schließlich lagen noch 3 Stunden Heimfahrt vor uns. Die gestaltete sich jedoch recht kurzweilig, da es noch einiges zu erörtern gab: Eine tolle Idee für die kommende Dogtrekking-Saison, die zwar schon ins Rollen gekommen war, nun aber richtig Fahrt aufgenommen hat – der Dogtrekking Vertical Cup war geboren!

 

Ach ja, wenn ihr euch fragt, warum der ausgeschriebene Lauf von unserem Track abweicht... Der Weg ist zwar ausgeschildert, allerdings haben wir die Markierung recht oft übersehen - entweder weil wir uns grad gut unterhalten haben oder es dunkel war und manchmal auch bedingt durch die fragwürdige Anbringung. So sind noch ein paar Extrakilometer und -höhenmeter hinzugekommen, wer gibt sich denn schon mit 1950 zufrieden wenn man auch 2276 Verticals haben kann...

 

Vielen lieben Dank an Gerhard für die Organisation!

Mehr Infos zum NAFPUT und den anderen lustigen Dingen, die Gerhard so treibt, findet ihr hier: http://www.ultra-burna.de

Anja & Caro

 

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