Unterwegs auf dem Panoramaweg Schwarzatal

94 km - 2700 hm

 

Das beste Training für ein Dogtrekking ist ein Dogtrekking... Hast du Montag/Dienstag spontan Zeit? So fragte Lukas Ende der letzten Woche an. Jo paast, dann lass uns was machen.  Gesagt getan. Montag Morgen um 8:00 Uhr trafen wir uns in Schwarza/Rudolstadt. 
Zwei Leute die insgesamt viel Zeug in Rucksäcke packen und in Begriff sind mit 5 Hunden in die Tiefen des Thüringer Waldes aufzubrechen, blieben bei den Einheimischen weder unbemerkt noch unkommentiert...

Ein besonders treuer Zuschauer schoss noch ein Startfoto und dann folgten wir dem kleinen, roten Dreieck auf weißem Grund, das den Schwarzatal Panoramaweg markiert.

Auf gehts!

Zu Beginn schlängelt sich der Weg an Ortschaften entlang über Wiesen und Weiden. Auf einer davon sprangen frisch geborene Kälbchen durch die Gegend. Ziemlich niedlich - fanden die Hunde auch. Das Wetter wurde, entgegen der vorhersagen immer besser und die erste Klamottenschichten verschwanden im Rucksack. Bald erreichten wir Wald und das Tal der Schwarza. Teils über Fahrweg und teils über schöne Singletrails folgten wir ihrem Lauf aufwärts. Bald kam sogar die Sonne heraus. Die Hunde liefen freudig voran. Mit Emi als Teamverstärkung flog ich die Anstiege nur so herauf. Tolle Aussichten und abwechslungsreiche Wege ließen die Kilometer nur so dahinschwinden. Sitzendorf, Fröbelturm, Cursdorf... in regelmäßigen Abständen standen Infotafeln zum Wanderweg und man konnte sich einen schönen Überblick über die bereits zurückgelegte Strecke verschaffen. Da wir beide am Dienstag pünktlich zurück am Auto sein wollten, beschlossen wir den hinteren Abschnitt wegzulassen und von Katzhütte direkt nach Goldisthal abzukürzen. Das örtliche Lokal hatte bis auf ein Rudel Rehe im Vorgarten leider nichts mehr zu bieten (Ruhetag).

Skatrundensprenger

 Also weiter ins 5,5 Kilometer entfernte Masserberg. Dort erhoffte sich Lukas dann endlich ein Abendessen. Kilometermäßig jenseits der 50 und dämmerig lief es sich auch nicht mehr ganz so schwungvoll dahin. Eine winzige Kneipe hatte dennoch geöffnet und wir platzten mit den 5 Hunden in die Altherren Skatrunde hinein. Da ich nur noch 15 € dabei hatte und, Lukas nix und Kartenzahlung erwartungsgemäß nicht möglich war, fiel das Abendbrot recht schmal aus. Strammer Max und für jeden ein Bier war die Ansage der Wirtin auf unsere Anfrage was wir denn für das Geld bekommen könnten. Es tat gut zu sitzen und den schweren Rucksack los zu sein. Die Hunde rollten sich auch brav zusammen. Die Herren hatten viel Spaß mit allerhand Spekulationen über uns und die Hunde. Skat war erstmal gegessen.

Laut Karte gab es 2 Kilometer hinter Masserberg eine Hütte, die wir mehr oder weniger gesättigt, aber aufgewärmt ansteuerten. Hier war nun endgültig Feierabend. Hunde versorgen, die sich ihre Mahlzeit ordentlich verdient hatten und das eigene Lager richten. Die Nacht verlief ruhig bis auf Lukas Kotori, den der Durchfall plagte und deswegen unruhig war.
Gegen Morgen begann es zu regnen. Ein schnelles Frühstück und schon waren wir wieder unterwegs. Die 60 km vom Vortag hatten allerdings Spuren hinterlassen. Mein Rücken und meine Füße nahmen mir die drei Zughunde langsam übel. Sakari hatte sich am Vortag die Pfoten wundgelaufen und musste gebootet werden. Die ersten Kilometer liefen eher schleppend und der Regen machte die Sache nicht unbedingt besser. Es war alles nur noch nass. Ein Wanderweg kam sogar als Bach daher, klarer Fall von Identitätskrise. 

Sitzen in Sitzendorf...bei Regen

In Mellenbach legten wir ein Mittagspäuschen an einer überdachten Bank ein. Ein Blick gen Himmel, ein Blick auf die Karte, ein Blick auf die Uhr. Wir beschlossen das Wetter, noch zurück zulegende Wegstrecke und Tageszeit in einem Missverhältnis standen. Kurz: es reichte. Wir hielten Ausschau nach einer Bushaltestelle. Die gab es, laut Karte, in Mellenbach.  Doch das Bargeld war ja am Vorabend in der Kneipe drauf gegangen und was es nicht gab in Mellenbach war ein Geldautomat. Die zusammengekratzten 2,10€ reichten leider nicht für den Bus. Also doch noch weiter bis zum nächsten Ort. Sitzendorf. Weitere nasse 7 Kilometer. An deren Ende befand sich dann aber glücklicherweise eine Sparkasse und ein Busbahnhof. Dort ließ ich Lukas und die Hunde zurück, die es sich in einem Bushäuschen "gemütlich" machten. Ich fuhr derweil in einem schön warmen Bus zurück nach Schwarza. Dort schnappte ich mir Lukas Transporter und düste zurück nach Sitzendorf, um die restliche bagage einzusammeln. Das Aufleuchten in den 6 Augenpaaren, als ich auf den Parkplatz fuhr und sie das Gefährt erkannten - unbezahlbar :-)

Fazit

Der Schwarzatal Panoramaweg mit seinen 135 km lohnt sich auf jeden Fall, Singletrails und Aussichten, Hüttchen und Einkehrmöglichkeiten. Der Weg ist durchgängig sehr gut markiert (rotes Dreieck auf weißem Grund). Für Ambitionierte in drei bis vier Tagen zu erwandern, gemütlich in einer Woche. Durch die Lage im kühlen Thüringer Wald durchaus auch im Sommer mit Hund machbar. Es gibt viel Wasser. Mehr Infos zum Weg findet ihr HIER
Lukas pausiert jetzt erstmal bis zum Start beim ESDT auf dem Dogtrekking. Ich muss das am Wochenende schon ablaufen, hoffe die Blasen sind bis dahin weg. Super Trainingsrunde.

Caro

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Kommentare: 3
  • #1

    Beate B. (Donnerstag, 23 März 2017 11:00)

    Toller Bericht.........ich hab´mich schlapp gelacht! In Gedanken habe ich euch laufen sehen......2 Chaoten und 5 Hunde (die von den Chaoten so einiges gewöhnt sind)! Ihr seit echt Super!!!!!!!!

  • #2

    Karin (Sonntag, 26 März 2017 05:04)

    Wieder einmal ein sehr schöner Bericht �

  • #3

    Maria (Donnerstag, 06 April 2017 21:41)

    sehr cooler Bericht, über den ich jetzt erst durch Zufall gestolpert bin.....
    ja so was in der Art steht bei mir Pfingsten auch an....nur hoffe ich, dass mir das Wetter wohlgesinnter ist.